Vorstellung und Interview mit Roy Cipriano

Vorstellung

Roy Cipriano, Jahrgang 2002, Braungurtträger im Kickboxen und Mitglied der Junioren Nationalmannschaft, ist einer der jungen Hoffnungsathleten des Schweizerischen Kickboxverbandes. Letztes Jahr war Roy so bereit wie noch nie zuvor. Er war vor allem bereit, die WAKO Junioren Weltmeisterschaft 2016 im August in Dublin anzutreten. Hart hatte er dafür in seinem Spezialgebiet, der Disziplin Point Fighting, trainiert. Durch und durch hatte er sich körperlich, technisch und mental vorbereitet. Dann geschah unserem jungen Athleten das, wovon jeder wettkampfaktive Athlet beim Gedanke daran, zitternde Knie bekommt: Eine Verletzung vor dem grossen Wettkampf!

4 Tage vor WM-Start, verletzte sich Roy während einem Fussballmatch durch einen Aufprall vom Ball derart unglücklich am rechten Unterarm, dass er aufgrund eines Bruches, für 6 Wochen nicht mehr kämpfen konnte. AUS war der WM-Traum. Unglaublich. Emotionell vielleicht noch stärker als für ihn selber war die Trauer über diese Situation für alle Menschen rund um ihn, die ihn unterstützten und dabei haben wollten, vor allem für seine Nationalteam-Freunde war dies ein grosser Schreck. Seine Eltern, sein Coach und sogar der Verbandspräsident konnten zu Beginn diese unerwartet eingetretene Situation vom jungen Roy kaum fassen.

Dennoch, Roy wusste – und alle die ihn kannten wussten es – es wird weitere Chancen im Leben geben, er stand erst am Anfang einer ganz grossen Zukunft. Er wurde von den besten Sportärzten betreut, erhielt besonders von seinem Vater den nötigen Halt und bewies sich und seinem Umfeld einen sehr starken Willen und Sportlergeist. Mit individuellen Trainingseinheiten und den verletzten Arm stets gut angebunden trainierte er weiter und versuchte seinen Körper so gut wie möglich fit zu behalten.

Es ist eine aussergewöhnliche Leistung unseres jungen Athleten, nach dieser Unfallpause, die ihn körperlich und mental stark herausforderte, nun wieder vollkommen bereit auf der Kampffläche zu stehen. In diesem Jahr hat Roy im April bereits das erste internationale Turnier ‚The Austrian Classics 2017‘ bestritten und in seiner Kategorie Bronze geholt. Er nimmt regelmässig an den Nationaltrainings und –seminaren teil und startet an den nationalen Qualifikationsturnieren für die Schweizermeisterschaft 2017 jeweils dreifach in der A-Kategorie der Junioren: Point Fighting -165cm und +165cm sowie Light Contact -165cm. Roy konnte bis jetzt jedesmal den 1. Podestplatz erklimmen.


Wir sind besonders stolz, dass Roy seine sportlichen Fortschritte am Best Fighter World Cup am 18.06.17 in Rimini umsetzen und so in Point Fighting OC -57kg die Goldmedaille holen konnte (Bild). Wir gratulieren herzlich zu diesem verdienten Erfolg.

Roy wird dieses Jahr gemeinsam mit seinen Teamkollegen an der WAKO Junioren Europameisterschaft 2017 in Skopje starten.

 

 

Interview

Yolanda von WAKO Switzerland stellt Roy ein paar Fragen:

1.  Lieber Roy, was denkst du, wie vor allem erreichst du all deine Erfolge: Bist du vielleicht ein Naturtalent, hast du dies von deinen Eltern in die Wiege mitbekommen und musst du zum Teil einfach nur noch ein wenig an den Details schleifen?
Oder merkst du, dass du wirklich dahinter musst um das zu erreichen was du möchtest, musst du viel Herzblut einstecken und deine Ziele stets sehr streng befolgen?

Roy:     Wenn man talentiert ist, ist es natürlich ein grosser Vorteil. Ich habe das grosse Glück Talent zu haben und einen Vater zu haben, der im Kickboxen sehr erfahren ist und mich auch sehr unterstützt. Eine grosse Unterstützung habe ich auch von unserem Nationaltrainer. Dafür bin ich sehr dankbar. Trotzdem bin ich aber vor allem davon überzeugt, dass man nur dann Erfolg hat, wenn man konstant und hart trainiert.

2.  Im Leben ist man eigentlich immer am Lernen, findest du auch?

Roy:     Auf jeden Fall. Ich lerne immer wieder Neues. Im Sport, im Leben und überall.

3.  Deine Freunde, Eltern, Schullehrer, Kickboxtrainer… Geben sie dir viele Tipps und unterstützen sie dich? Welche erworbenen Stärken kannst du sowohl im Privaten wie auch im Sport einsetzen?

Roy:     Von den Kollegen erhalte ich weniger Tipps aber viel Unterstützung. Sie schätzen mich und motivieren mich weil sie mir zeigen, dass sie meine Leistungen im Sport bewundern. Ich lerne viel von allen Personen aus meiner Umgebung. Vor allem auch von meiner Mutter und meinem Vater. Meine Eltern unterstützen mich in allem sehr.

Mit Sport habe ich gelernt, mir ein Ziel vor Augen zu setzen. Es anzupacken und dranzubleiben, bis ich es erreiche. Diese Stärke, die ich aus dem Sport habe, wende ich auch für meine privaten Ziele an.

4.  Was machst du, wenn du ein Ziel nicht erreichst?

Roy:     Das ist mir bis jetzt zum Glück noch nie passiert. Aber ich bleibe dran und strebe es erneut an. Ich stelle mir das zum Beispiel bei der Autoprüfung vor, wenn ich nicht bestehen würde, würde ich sie sogleich wieder anpacken. Auch da, immer wieder das Ziel vor Augen führen und angehen.

5.  Wann erlebst du persönlich eine grosse Zufriedenheit im Kickboxen?

Roy:     Im Wettkampf natürlich bei einem Sieg. Was mir viel Kraft gibt, ist mit meinen Sportskollegen und dem ganzen Nationalteam unterwegs zu sein.

6.  Hast du bereits ein für dich wichtiges Ziel im Leben, welches du uns verraten würdest?

Roy:     Ich habe verschiedene Ziele und sie entstehen laufend, in greifbarer Nähe, so bleiben sie für mich realistisch. Ich packe sie an, gleich wenn sie entstehen und versuche das Maximum zu geben um sie dann auch zu erreichen. Die langfristigen Ziele haben für mich zurzeit keine Priorität. Ich gehe es Schritt für Schritt an.

7.  Hast du ein grosses Ziel auf deinem Kickbox-Weg?

Roy:     Allgemein möchte ich immer das Maximum vom Möglichen erreichen. An den Turnieren möchte ich das Maximum herausholen. Ich denke dabei schon auch an den EM-Titel und später mal auch an den WM-Titel. Schritt für Schritt.

8.  Was wären deine absoluten Tipps für Kinder und Jugendliche, die ebenfalls wie du erfolgreich in einer Sportart sein möchten?

Roy:    Vor allem Spass an dem haben, was man macht. Das macht es einfacher. Dann, sich immer wieder Ziele setzen und immer das Maximum geben, um diese Ziele zu erreichen. Wenn man etwas wirklich will, ist es wichtig, dass man auch dran bleibt.

Herzlichen Dank für das Interview Roy. 
Im Namen vom Schweizerischen Kickboxverband wünschen wir dir alles Gute für die Zukunft.

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